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ADS / ADHS-Therapie

Symptome

Die große Gruppe des ADS (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom) - sowohl mit als auch ohne Hyperaktivität - setzt sich aus einer großen Anzahl weiterer Untergruppen zusammen.

Allen Untergruppen sind jedoch zwei Hauptsymptome gemeinsam:

 

Geringe Daueraufmerksamkeit:
Die von einem ADS/ADHS Betroffenen haben Schwierigkeiten im Bereich der Dauer-aufmerksamkeit, v.a. dann, wenn die Tätigkeiten wenig motivierend sind.

Zu niedriges allgemeines Aktivierungsniveau:
ADS-Betroffene haben ein zu niedriges Aktivierungsniveau. Die Hyperaktivität ist lediglich eine ausgleichende Reaktion auf das niedrige Aktivierungsniveau.

 

Auswirkungen

Die Symptome des ADS/ADHS äußern sich auf sehr unterschiedliche Weisen:

Im Lern- und Leistungsbereich haben die Kinder nicht selten - trotz zum Teil hoher Intelligenz - Schulprobleme. Ihre Aufmerksamkeitsspanne ist kürzer als bei anderen Kindern (v. a. bei wenig motivierenden Lerninhalten), worauf sie z.B. mit motorischer Unruhe oder auch „Wegträumen“ reagieren. In der Folge geraten diese Kinder oft in einen Teufelskreis aus Misserfolg, Vermeidungsverhalten und damit auch Leistungseinbußen, die sich wiederum negativ auf das Selbstwertgefühl und die Motivation auswirken.

Im sozialen Bereich kommt es oft zu belastenden Auseinandersetzungen mit Erwachsenen, aber auch mit Freunden. Sie fühlen sich oft unverstanden und reagieren mit Aggressionen. Bei vielen Kindern ist auch die gefühlsmäßige Erlebnisfähigkeit betroffen. Sie fühlen eine innere Leere, langweilen sich schneller und suchen Abhilfe durch ständiges Wechseln von einem Spiel zum anderen oder durch waghalsiges Verhalten.

Im Straßenverkehr haben Kinder mit ADS/ADHS eine 300-500% höhere Unfallquote als Kinder ohne eine Aufmerksamkeitsstörung.

 

Therapie

Unsere Therapieinhalte nach dem IntraActPlus-Konzept sind individuell und sinnvoll auf Ihr Kind abgestimmt. Wir setzen genau da an, wo Sie oder Ihr Kind Unterstützung benötigen. Dies kann beim Lernen sein, aber genauso beim Spielen, beim Sport, bei sozialen Kontakten oder direkt im Straßenverkehr. Sie als Eltern oder Bezugspersonen werden aktiv in die Behandlung einbezogen. Sie lernen allgemeine und fachbezogene Lernstrategien einzusetzen und verhaltensregulierende Maßnahmen anzuwenden. Unser oberstes Ziel ist dabei immer, die Eigensteuerung zu verbessern.


 


Definitionen ADS/ADHS


DSM-IV:
Diagnostisches und statistisches Manual psychischer Störungen, 1996 (Kurzfassung)

Je sechs oder mehr der folgenden Symptome von Unaufmerksamkeit Hyperaktivität und Impulsivität sind während der letzten sechs Monate beständig in einem dem Entwicklungsstand des Kindes nicht zu vereinbarenden und unangemessenen Ausmaß vorhanden gewesen:

Zusätzliche Bedingungen, damit nach DSM-IV von einer Aufmerksamkeitsstörung gesprochen werden kann:

  • Mindestens zwei Lebensbereiche müssen betroffen sein
  • Symptome sind wichtig für soziale, schulische und berufliche Bereiche
  • Symptome können durch eine andere Störung nicht besser erklärt werden (z.B. Angststörung, Affektive Störung…)


DSM-IV:
Diagnostisches und statistisches Manual psychischer Störungen, 1996 (Kurzfassung)

Unaufmerksamkeit

  1. Viele Flüchtigkeitsfehler
  2. Große Probleme mit der Daueraufmerksamkeit
  3. Scheint häufig nicht zuzuhören
  4. Bringt Sachen oft nicht zu Ende
  5. Probleme mit der Selbstorganisation
  6. Große Abneigung und Widerwillen, sich länger geistig anzustrengen
  7. Häufiges Verlieren und Verlegen
  8. Ist durch äußere Reize leicht ablenkbar
  9. Ist im Alltag häufig vergesslich

Hyperaktivität

  1. Häufige Unruhe und Zappeln mit Händen und Füßen
  2. Häufiges Aufstehen, Unfähigkeit, sitzen zu bleiben
  3. Häufiges unangepasstes Umherspringen
  4. Große Schwierigkeit, ruhig zu spielen
  5. Innerlich wie von einem Motor getrieben
  6. Übermäßiges Reden

Impulsivität

  1. Antwortet oft, bevor die Frage vollständig gestellt wurde
  2. Schwierigkeit abzuwarten
  3. Häufiges Stören und Unterbrechen anderer


Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS)
(Autor: C. Neuhaus und Kollegen)

Als Ursache für die ADHS wird heute eine genetisch bedingte neurobiologische Funktionsstörung im Bereich derjenigen Hirnabschnitte angenommen, welche übergeordnete Steuerungs- und Koordinationsaufgaben in der Informationsverarbeitung des Gehirns übernehmen.

Das bewirkt, dass das Gehirn unwichtige innere und äussere Reize und Impulse schlecht hemmen und ausfiltern kann und führt schliesslich zu den bekannten Symptomen wie u.a. Ablenkbarkeit und Zappeligkeit.

Neuere bildgebende Untersuchungen des Gehirns von ADHS-Betroffenen zeigen eine mangelnde Aktivität und Dysregulation in gewissen Bereichen der Neurotransmittersysteme von Dopamin und Noradrenalin.

Dies wiederum erklärt die seit Jahrzehnten bekannte positive Wirkung der medikamentösen Therapie mit Stimulanzien. Diese Medikamente normalisieren die neuronale Aktivität in den betroffenen Hirnabschnitten und verbessern dadurch die Filter- und Hemmfunktionen des Gehirns.

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